Homeoffice: soziale Aspekte
Der Mensch ist ein soziales Wesen
Homeoffice zeichnet sich leider auch dadurch aus, dass der persönliche Kontakt zwischen MitarbeiterInnen reduziert wird. Doch Menschen brauchen Zuwendung und vor allem direkten Kontakt mit ihren Mitmenschen. In einer Zeit, die uns fordert, den persönlichen Kontakt zu reduzieren, ist es nur menschlich, diesen Verlust zu kompensieren. Als Lösung bieten Facebook und Co. Alternativen, um unser zwischenmenschliches Grundbedürfnis aufrecht zu halten. Doch wie sinnvoll ist es tatsächlich, ständig online zu kommunizieren?
Berührung als Kommunikation
In Zeiten von Corona haben wir die digitale Kommunikation für uns schon fast perfektioniert. Homeoffice ist von der Ausnahme zur Regel geworden. Aufstehen, Zähneputzen, Frühstücken und ab ins erste Online-Meeting. Die Wohnung wird zum Arbeitsplatz. Anstatt die KollegInnen bei der Arbeit mit einem freundlichen Lächeln und einem warmen Händedruck zu begrüßen, stellt man ersatzweise Emojis in den Team Chat. Doch wie gut würde uns eine Umarmung, ein einfaches Schulterklopfen oder ein begrüßendes Händeschütteln tun? In der Kommunikationswissenschaft zählt die Berührung neben anderen Kommunikationsformen zur non-verbale Kommunikation. Die Berührung ist deshalb von großer Bedeutung, weil sie dem Kommunikationsinhalten Emotionen verleiht und Gruppendynamik fördert.
Umarmung
Wir umarmen uns gegenseitig, um uns zu zeigen, dass wir einander gernhaben, dass wir für einander da sind. Auch wenn es in der Arbeit manchmal stressig oder unangenehm ist, kann uns eine Umarmung motivieren und glücklich machen.
Reiche die Hand – aktiviere das Gehirn
Zu oft wird das einfache Händeschütteln unterschätzt. Im Bereich der Neurowissenschaften geht man unter anderem davon aus, dass ein Handschlag positive Auswirkungen auf das Gehirn hat. Demnach aktiviert ein Begrüßungshandschlag Hirnregionen, die sich konzentrationsfördernd auswirken. Ob das auch bei einem hand-shake-Emoji der Fall ist, ist zu bezweifeln.
Vom Homeoffice Zurück ins Office
Obwohl Homeoffice eine attraktive und in Zeiten von Corona eine unverzichtbare Alternative zum Arbeitsplatz ist, sollte trotzdem nicht auf die Zwischenmenschlichkeit im echten Leben verzichtet werden. Ein abruptes Abschaffen des Homeoffice Modells sollte in allen Fällen jedoch gut überlegt sein. Es ist wahrscheinlich sinnvoller, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass die MitarbeiterInnen gerne zurückkommen. Mitarbeiterbindung heißt nicht, den/die MitarbeiterIn an den Arbeitsplatz zu binden, sondern dass er/sie sich gerne binden lässt. Im Lichte der derzeitigen Homeoffice Debatte sollte neben den rechtlichen sowie ökonomischen Gesichtspunkten auf keinem Fall die sozial psychologische Seite ausgeblendet werden. Wir von PERSOLISTA versuchen deshalb in diesem Zusammenhang den PERMA Ansatz auf diese Thematik anzuwenden.
Im nächsten Artikel erfahren Sie, wie sie Homeoffice als flexibles Modell in Ihre Arbeitsverhältnisse integrieren.
Gemeinsam macht Arbeit Spaß,
Ingo Gorbach