Wechselbereitschaft ist ein Trend , ein Streben nach Veränderung
Jobwechselbereitschaft Österreich - forsa Studie 2023
Gründe für die Wechselbereitschaft
Jeder fünfte Mitarbeitende plant in nächster Zeit, den Job zu wechseln. Vor allem aufgrund unzureichender Vergütung, schlechter Führung oder zur Verbesserung der Work-Life-Balance. Das geht aus der Randstad-Studie “Employer Brand Research 2023″ hervor.
Es ist naheliegend, dass die immer noch andauernde Inflation ein wesentlicher Faktor dafür ist, dass ein solides Gehalt und monetäre Anreize für Mitarbeitende wichtiger sind als andere Maßnahmen. Ein hohes Gehalt scheint ein gutes Argument für einen Arbeitsplatzwechsel zu sein. Die forsa-Studie zur Wechselbereitschaft zeigt, dass bei der Auswahl des Arbeitgebers und des Arbeitsumfeldes für ArbeitnehmerInnen drei Hauptkriterien von großer Bedeutung sind: ein höheres Gehalt (69%), eine gute Zusammenarbeit (67%) und flexible Arbeitszeiten (61%). In Bezug auf all diese Kriterien sind die Werte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Darüber hinaus wurde Sinnerfüllung bei der Arbeit immer wichtiger, wobei 57 % der Befragten im Jahr 2023 angaben, dass dies ein wichtiger Faktor für sie war, gegenüber 46 % im Jahr 2022.
Abwerben als Recruiting Strategie
Die Gefahr, einen Mitarbeitenden zu verlieren, steigt, da die Arbeitsbedingungen der Konkurrenz oder eines anderen Arbeitgeber besser sind. Ein Ringen um Arbeitskräfte ist das Resultat – vor allem in den Sozialen Medien durch gezielte (Ab-)Werbekampagnen oder verlockende Darstellung der Arbeitgebermarke (Employer Brand). Daher ist es ratsam, attraktiv auf den richtigen Plattformen aufzutreten, um potenzielle Mitarbeitende zu überzeugen. Recruiting als strategische Maßnahme gewinnt an Bedeutung. Das ist jedoch nur ein Touchpoint auf der Employee Journey. Wer ausschließlich auf Recruiting setzt, wird die eigenen MitarbeiterInnen nicht binden.
Mitarbeiterbindungsmaßnahmen als Lösungsansatz
“Wenn es darum geht, gehaltlich mehr zu zahlen, können viele Unternehmen aktuell auch nur schwer mit, weil auch sie von der Kostenthematik betroffen sind. Um Mitarbeitende trotzdem finanziell unter die Arme zu greifen, sind Maßnahmen wie Einkaufsvergünstigungen, Weiterbildungen, aber auch die Unterstützung der Anreise durch Klimaticket oder Bike Leasing eine gute Alternative. Wenn es um die Art und Weise der Führung geht und um die Work-Life-Balance haben Unternehmen schon mehr Gestaltungsspielraum. Warum nicht einfach die Arbeitszeit noch flexibler gestalten bzw. in der Führung auf ein positives Stärkenmanagement und auf die gegenseitige Wertschätzung achten. In meinen Gesprächen mit Bewerbenden geht es übrigens nie um das Thema Geld als entscheidender Faktor für den Jobwechsel. Führung und Work-Life-Balance, diese beiden Themen sind jedoch oftmals Grund, in die Veränderung zu gehen.”